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Wer war Martin Buber?

Das 1966 von Prof. Dr. Johann Maier an der Universität zu Köln gegründete Martin Buber-Institut für Judaistik sieht sich der humanistischen Tradition seines Namensgebers verpflichtet.

Martin Buber (geb. 1878 in Wien, gest. 1965 in Jerusalem) war ein österreichisch-israelischer Religionsphilosoph und Humanist. Buber studierte in Wien, Leipzig und Zürich Philosophie, Nationalökonomie, Germanistik, Kunstgeschichte und Psychologie; 1904 promovierte er mit „Zur Geschichte des Individuationsproblems. Nicolaus von Cues und Jakob Böhme“. Nach ertragreicher publizistischer Tätigkeit begann er um 1925 gemeinsam mit Franz Rosenzweig an einer Übersetzung der Bibel vom Hebräischen ins Deutsche zu arbeiten. Buber selbst nannte diese Übersetzung eine „Verdeutschlichung“, da viele Neologismen erschaffen wurden, um dem hebräischen Ausdruck gerecht zu werden.

1930 wurde er Honorarprofessor der Universität Frankfurt, trat jedoch unmittelbar nach der Machtergreifung Hitlers aus Protest  zurück. 1937 folgte der Ruf an die Jerusalemer Universität, an der er Anthropologie und Soziologie lehrte.

Ab 1947 unternahm er mit seiner Frau Paula Buber (geborene Winkler) Vorlesungsreisen durch Europa und Amerika. 1955 gründete er gemeinsam mit Hannah Arendt, Gershom Scholem, Ernst Simon und Robert Welsch das Leo Baeck Institut in New York, um Geschichte und Kultur des deutschsprachigen Judentums zu bewahren und zu erforschen. Buber verstarb 1965 in Jerusalem.

Das  Martin Buber-Institut für Judaistik trägt nicht nur Bubers Namen, sondern hält durch seine Spezialbibliothek mit über 400 Briefen an seinen Verleger Lambert Schneider, Manuskripten und weiteren literarischen Zeugnissen in Original- oder Ablichtungsform eine wichtige Quelle zur Erforschung seiner späteren publizistischen Tätigkeit bereit.