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Willkommen am Martin-Buber-Institut für Judaistik

Detail, Sinagoga histórica Justo Sierra 71, Ciudad de México

Neuigkeiten und Veranstaltungen

 

Dr. Carlo Gentile veranstaltet Workshop am Deutschen Historischen Institut in Rom

Am 9. und 10. Dezember findet der Workshop „Von den NS-Tätern sprechen, der Opfer gedenken. Perspektiven einer deutsch-italienischen Erinnerung zwischen Forschung und Vermittlung“ am Deutschen Historischen Institut in Rom statt. Veranstaltet wird der Workshop in Zusammenarbeit mit dem am Martin-Buber-Institut angesiedelten Projekt „NS-Täter in Italien. Die Massaker im besetzten Italien 1943–45 in der Erinnerung der Täter“. Die Projektleitung liegt bei Dr. Carlo Gentile.

Der Workshop will die internationale Aufarbeitung der NS-Verbrechen in Italien zwischen 1943 und 1945 fördern. Dabei wird eine Balance zwischen der kritischen Aufarbeitung der Rolle der Täter und dem Gedenken an die Opfer angestrebt. Es wird beleuchtet, wie eine Erinnerungsarbeit, die sowohl die Perspektive der Täter als auch die der Opfer berücksichtigt, zur Schärfung des historischen Bewusstseins in beiden Ländern beitragen kann. Das Projekt und die dazugehörige Webseite "NS-Täter in Italien 1943−1945" bilden die Grundlage dieser Auseinandersetzung. Neben der geschichtswissenschaftlichen Analyse der NS-Verbrechen werden auch mediale, theatralische und digitale Beiträge zur Erinnerungskultur in den Blick genommen. Wie können diese neuen Formen der Geschichtsdarstellung zur Verbreitung von Wissen über die NS-Verbrechen beitragen? In den thematischen Panels werden Aspekte wie die Erinnerung an die Täter, der Umgang mit der Täterschaft in der frühen Bundesrepublik sowie innovative Methoden der Medialisierung und Public History diskutiert.

Weitere Informationen zu dem Programm der Veranstaltung finden Sie hier

Bitte registrieren Sie sich für eine Präsenz- oder Online-Teilnahme hier.

 

Prof. Dr. Matthias Lehmann gewinnt den Jordan Schnitzer Book Award

Einmal jährlich vergibt die Association for Jewish Studies den Jordan Schnitzler Book Award für herausragende wissenschaftliche Publikationen auf dem Gebiet der Jüdischen Studien. Den Preis für das beste Buch in der Kategorie “Modern Jewish History” erhielt dieses Jahr Prof. Dr. Matthias Lehmann für seine zuletzt erschienene Monographie „The Baron: Maurice de Hirsch and the Jewish Nineteenth Century”.

Baron Maurice de Hirsch war einer der einflussreichsten jüdischen Philanthropen des späten 19. Jahrhunderts, der als Gründer des Orient-Express, der ersten Eisenbahnlinie zwischen „Westeuropa“ und dem Osmanischen Reich, in die Geschichte einging. In „The Baron“ nimmt Matthias Lehmann die Biografie des berühmten Philanthropen zum Anlass, die Geschichte der jüdischen Moderne aus einer transnationalen Perspektive neu zu erzählen. Am Beispiel der historischen Figur des Baron Hirsch zeigt er, wie entscheidend die jüdische Philanthropie im späten 19. Jahrhundert für das Schicksal der Juden in Europa war und wie sie zur Bewältigung zeitgenössischer Herausforderungen beitrug. Wir gratulieren Professor Lehmann herzlich zu dieser besonderen Anerkennung seiner Forschung!

Das Buch ist bei Standford University Press erschienen und kann unter folgendem Link eingesehen werden:  https://www.sup.org/books/jewish-studies/baron.

Details zu der Preisverleihung finden Sie hier: https://www.associationforjewishstudies.org/professional-development/fellowships-and-awards/jordan-schnitzer-book-awards/2024-jordan-schnitzer-book-award-recipients.

 

Dr. Andreas Pfützner erhält den Österreichischen Staatspreis für Geschichtswissenschaften

Der Österreichische Staatspreis für Geschichtswissenschaften wird alle zwei Jahre an Wissenschaftler*innen vergeben, die sich mit herausragenden Leistungen um die Erforschung der Geschichte Österreichs verdient gemacht haben. Der diesjährige Nachwuchspreis wurde Dr. Andreas Pfützner am 8. Oktober 2024 vom österreichischen Bundesminister für Wissenschaft persönlich überreicht.

In „Die rumänisch-jüdische Frage. Die Entstehung einer europäischen Anomalie (ca. 1772-1870)“ rekonstruiert Andreas Pfützner die Entwicklung der rumänisch-jüdischen Emanzipationsfrage vom letzten Drittel des 18. Jahrhunderts bis zum Ende der 1860er Jahre, die 1866 in der kollektiven rechtlichen Ausgrenzung der rumänischen Juden als „Fremde“ ihr trauriges Ende fand. Mit dieser Entwicklung stellt Rumänien einen Ausnahmefall in der europäisch-jüdischen Geschichte dar, den der Autor als eine „Anomalie“ bezeichnet. Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Geschichte der rumänischen Juden, die von Historiker*innen der neueren jüdischen Geschichte bislang wenig beachtet wurde. Wir gratulieren Dr. Andreas Pfützner herzlich zu dieser besonderen Ehrung seiner Forschung!

Das Buch ist beim Böhlau-Verlag erschienen und kann unter dem folgenden Link eingesehen werden: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/geschichte/juedische-geschichte/58845/die-rumaenisch-juedische-frage).

Details zu der Preisverleihung finden Sie hier: https://www.bmbwf.gv.at/Ministerium/staatspreise-auszeichnungen/Staatspreise/stpgw.html

 

Festschrift zu Ehren von Prof. Dr. Gerrit Bos

Anlässlich des 75. Geburtstages von Prof. Dr. Gerrit Bos freuen wir uns, die Veröffentlichung der Festschrift "A Key to Locked Doors" bekanntzugeben. Die Schrift wurde von Prof. Bos Kolleg*innen und Schüler*innen herausgegeben und würdigt dessen wissenschaftliches Lebenswerk. In dem Band sind Beiträge zu Themen der jüdischen und islamischen Philosophie, Theologie sowie antiken und mittelalterlichen Wissenschaften versammelt, die das breite Spektrum der Forschungsthemen wiederspiegeln, in denen Prof. Bos über viele Jahre hinweg gewirkt hat. Die Festschrift wurde beim Brill Verlag veröffentlicht und ist über den folgenden Link abrufbar.

 

Der Bundespräsident lädt Dr. Carlo Gentile zur Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Massakers am Monte Sole ein

Der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Frank-Walter Steinmeier, lädt Dr. Carlo Gentile und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Projekts “Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter” zur Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Massakers in Marzabotto/Monte Sole ein. Am 29. September 2024 wird eine kleine Gruppe ausgewählter Gäste mit dem Bundespräsidenten nach Italien reisen, um gemeinsam mit den Angehörigen und Überlebenden der Opfer zu gedenken. Weitere Informationen zu den Massakern von Monte Sole finden Sie hier.

 

Dr. Carlo Gentile stellt das Projekt “NS-Täter in Italien” auf der Frankfurter Buchmesse vor

Dr. Carlo Gentile spricht im Rahmen der diesjährigen Frankfurter Buchmesse am 20. Oktober um 13.30 Uhr über sein vom Auswärtigen Amt gefördertes Projekt an der Universität zu Köln: 80 Jahre danach: Aufarbeitung und Erinnerung der Massaker in Italien unter deutscher Besatzung. Präsentation des internationalen Webprojektes „Die Massaker im besetzten Italien (1943-1945) in der Erinnerung der Täter“. In einem interaktiven Gespräch mit der Journalistin und Autorin Christiane Kohl und im Kontext der Perspektive des diesjährigen Ehrengastlandes Italien auf die deutsche Erinnerungskultur werden Themen von der Website des Projekts vorgestellt. Insbesondere geht es um die Täterforschung, die Geschichte der juristischen Aufarbeitung von NS-Verbrechen, Erinnerungs- und Erfahrungsgeschichte. Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) möchte mit dieser Podiumsveranstaltung einen Anstoß für Dialog und Austausch über die Taten fördern und Wissen über die deutsche Besatzung in Italien vermitteln. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Die Universität Bielefeld lädt Dr. Carlo Gentile zu einem Vortrag im Forschungskolloquium ein

Am 24. Oktober 2024 stellt Dr. Carlo Gentile das Projekt "Die Massaker im besetzten Italien (1943–45) in der Erinnerung der Täter" an der Universität Bielefeld im Rahmen eines Forschungskolloquiums vor. Veranstaltet von der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Abteilung Geschichtswissenschaft, wird er die multimediale und mehrsprachige Projektwebsite präsentieren und in die zugrunde liegenden Kollektivprofile der beteiligten Einheiten sowie in die Hintergründe und Motive der für die Massaker verantwortlichen Täter und deren Leben in der Nachkriegszeit einführen. Das Kolloquium ist öffentlich und richtet sich an Lehrende, Forschende, Studierende und den wissenschaftlichen Nachwuchs. Es findet im Gebäude X, Raum A2-103, zwischen 16.00 und 18.00 Uhr statt. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

The Library of Lost Books - Workshop zur jüdischen Provenienzforschung

Am 18.11.2024 laden das Martin-Buber-Institut für Judaistik und die Germania Judaica Schüler*innen und Studierende ein, sich auf die Suche nach NS-Raubgut in ihren Bibliotheksbeständen zu begeben. Im Rahmen eines 3,5-stündigen Workshops, der in den Räumlichkeiten des Martin-Buber-Instituts und Historischen Archivs der Stadt Köln stattfinden wird, werden die Teilnehmenden zunächst in die Provenienzforschung eingeführt und gehen danach an die Recherchearbeit. Die Veranstaltung wird mit einem Abendvortrag von Prof. Dr. Emile Schrijver zum Thema „Provenienzforschung Jüdischer
Bücher: Was bedeutet das praktisch?“ abschließen, wozu alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

 

Forschungskolloquium Jüdische Geschichte im Rahmen des Oberseminars „Das jüdische Mittelmeer“

Sommersemester 2024
Mittwochs, 10-11.30 Uhr
Philosophikum, Seminarraum S57

Der neuzeitliche Mittelmeerraum ist eine „Kontaktzone“, ein Raum, wie es die Literaturwissenschaftlerin Mary Louise Pratt formuliert hat, in dem „Kulturen sich begegnen, aufeinanderprallen, und miteinander auseinandersetzen, oftmals im Kontext sehr asymmetrischer Machtverhältnisse“. Das Kolloquium nimmt den Mittelmeerraum und seine interregionalen Verknüpfungen zum Ausgangspunkt, um vereinfachende Unterscheidungen wie „Europa vs. Islamische Welt“ oder den Primat nationalstaatlicher Narrative in der jüdischen Geschichte zu hinterfragen.
Eine Liste der Vorträge finden Sie hier.

 

Solidarität mit Israel nach dem Simchat-Tora Massaker

Das Martin-Buber-Institut für Judaistik erklärt seine tiefe Betroffenheit über den brutalen Angriff der Hamas auf Israel. Im Angesicht der unbeschreiblichen Szenen des schlimmsten Massakers gegen Juden seit dem Zweiten Weltkrieg denken wir an die unzähligen Opfer und ihre Familien und stehen in Solidarität mit Israel. Wir verurteilen alle Versuche, die Gewalt zu rechtfertigen. Insbesondere sprechen wir auch unseren Freunden und Partnern an israelischen Universitäten unsere Solidarität und Verbundenheit aus.

 

Professur für Neuere Jüdische Kultur- und Sozialgeschichte: Berufung von Prof. Matthias B. Lehmann

Wir freuen uns sehr, dass Herr Lehmann dem Ruf an die Universität zu Köln gefolgt ist und von nun an am Martin-Buber-Institut für Judaistik die Institutsleitung sowie den Lehrstuhl für Neuere Jüdische Kultur- und Sozialgeschichte bekleiden wird. 

Näheres zu Prof. Lehmanns Person finden Sie hier.

 

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